Schloss Vichel

Kulturverein Temnitztal e.V.

Allgemein

Unser Kulturverein Temnitztal e. V. ist ein kleiner Verein mit großer Wirkungskraft.

Unser Verein wurde im Jahr 1998 von Engagierten aus der Notwendigkeit heraus gegründet, um den Gutspark, der zum Vicheler Schloss gehört, ersteigern und ihn der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können. Dank großzügiger Spenden konnte dieses Vorhaben erfolgreich umgesetzt werden.

Vichler Schloß

Ziele

Mit Veranstaltungen und Spendensammlungen haben wir uns jahrelang schwerpunktmäßig um den Wiederaufbau der Rohrlacker Kirchturmspitze bemüht. Leider mussten wir dieses Projekt, mangels Interesses des Eigentümers einstellen.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich weitere Aufgabenbereiche. Unsere Satzung beschreibt das so: Zweck des Vereins ist die Förderung

  • des Naturschutzes und der Landschaftspflege; dazu gehören der Schutz, die Pflege und die Entwicklung von Flächen und Objekten für Biotop- und Artenschutz
  • des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege
  • von Kunst und Kultur, durch kulturelle Veranstaltungen und Aktivitäten.

Erfolge

  • Der Vicheler Gutspark wurde von uns nicht nur erworben und für alle zugänglich, sondern auch pflegerisch versorgt und durch eine Obstbaumwiese ergänzt.
  • die Rohrlacker Chronik wurde mit unserer Mitwirkung erstellt.
  • 2014 konnten wir den Rohrlacker Wald realisieren. Die Erweiterung des Waldes ist eines unserer Zukunftsprojekte.
  • 2018 wurde der Verein Kairos e.V. – Naturkindergarten mit einer großzügigen Spende unterstützt.
  • Grundsätzlich initiieren und unterstützen wir zahlreiche kulturelle Veranstaltungen in der Gemeinde Temnitztal
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Für die Zukunft haben wir noch viele Pläne und Wünsche, vor allem würden wir uns über mehr Mitglieder freuen und gerne die Jugend stärker an unsere Aufgaben heranführen.

Unsere Projekte

Der Gutspark von Schloss Vichel

Unser erstes Projekt und Ausgangspunkt unserer Entstehungsgeschichte:

1664 wurde das Rittergut Vichel, ergänzend zu seinem Stammsitz in Garz, von Albrecht Christoph von Quast nach dem Schwedischen Krieg erworben und befand sich bis 1945 in den Händen seiner Familie.

Der dazugehörige im 18. und 19. Jahrhundert entstandene Gutspark besitzt eine annähernd rechteckige Grundfläche, die sich über 10 ha erstreckt. Seine Längsachse weist eine Nordost-Südwest-Ausrichtung auf. Das Gutshaus liegt etwa in der Mitte der nördlichen Breitseite. Südöstlich des Gutshauses fällt das Gelände innerhalb des Gutsparkes sanft zur Temnitz-Niederung ab. Unmittelbar hinter dem Gutshaus erstreckt sich ein Rasenhang bis zum Ufer des Parkteiches. Eine Sichtbeziehung zwischen den Gutshäusern Garz und Vichel und eine Brücke über die Temnitz verbanden den Vicheler mit Garzer Gutspark.

Der ehemals barocke Park war nach mehr als einem halben Jahrhundert ungestörten Wucherns nahezu zum Urwald verwildert. Jedoch blieben durch die Vernachlässigung bis heute die bemerkenswerte Artenvielfalt an Vögeln und anderen Tieren sowie der Altbaumbestand erhalten. Auch heute noch erscheint der Gutspark von Schloss Vichel fast noch wie ein Wald. Die Gehölzstruktur wird durch Bäume, wie Ahornarten und Eschen, bestimmt. Die meisten der gut erhaltenen Altbäume stammen aus dem 19. Jahrhundert. Mehrere alte Eichen waren schon Anfang dieses Jahrhunderts als Naturdenkmale ausgezeichnet. Der Gutspark Vichel ist ein charakteristisches Beispiel einer landschaftlichen Gutsparkanlage des 19. Jahrhunderts und besitzt daher einen gartenhistorischen Wert.

Im Jahr 1998 konnte der Vicheler Gutspark dank vieler Spenden durch uns von der Treuhand erworben und für alle zugänglich gemacht werden. Seit dem wird er von uns pflegerisch versorgt, unter anderem durch regelmäßig organisierte Arbeitseinsätze. So wurde der Gutspark im Rahmen der notwendigen Maßnahmen durch eine Obstbaumwiese ergänzt, zugewucherte Wege zumindest größtenteils wieder freigelegt und Schautafeln mit Hinweisen auf botanische Besonderheiten oder Informationen zu der artenreichen Vogelwelt des Park-Biotopes aufgestellt.

All dies war nur möglich durch den besonderen Einsatz und die hohe fachliche Kompetenz von Professor Dr. Johannes Küchler. Der Professor i. R. der Gartendenkmalpflege gründete gemeinsam mit Rohrlacker und Vicheler Bürgern den Kulturverein Temnitztal zur Bewahrung und Wiederherstellung des Vicheler Gutsparkes. Er organisierte studentische Projektgruppen, die dem Institut für Landschafts- und Umweltplanung der Technischen Universität angehörten, und im Rahmen von Studienprojekten großartige Arbeitsleistungen vollbrachten. So wurde in aufwendiger Arbeit ein Baumkataster erstellt und durch ein Parkpflegewerk ergänzt, Totholz entfernt und aus dem anfallenden Holz Benjes-Hecken geschaffen. Dank der hervorragenden Arbeit der Studenten und der unermüdlichen Unterstützung durch Vereinsmitglieder und zahlreicher Bürger aus Vichel und Rohrlack, die sich unentgeltlich für den Park engagierten, wurde und wird noch immer ein Teil des großen Gutspark dem historischen Vorbild mit Obstgärten und Sichtachsen angenähert; der andere Teil dient der hier besonders reichhaltigen Vogelwelt als Biotop.

Die Rohrlacker Chronik – Rohrlack ein Dorf im Wandel

Ein Rohrlacker Bürger, Herr Arwid Garbsch, brachte den Stein ins Rollen, als er bei einem Treffen des in Rohrlack gegründeten „Rohrlackkreises“ darauf hinwies, dass Geschichte vergessen werden kann, wenn sie nicht schriftlich niedergelegt wird. Die alte Chronik, von dem damaligen Lehrer und Kantor Arthur Rogge in den Jahren 1898 bis 1933 liebevoll recherchiert und geführt, war von niemandem mehr weitergeführt worden. Arwid Garbschs Ersuchen traf augenblicklich auf offene Ohren und es dauerte nicht lange, bis in einer ersten redaktionellen Sitzung eine neue Chronik mit Unterstützung des Kulturvereins initiiert wurde. Bis zu ihrem Erscheinen im Mai 2004 vergingen Jahre der mühevollen Recherche. Über direkte Befragung von Rohrlacker Bewohnern, viele Interviews und auch eigene Beiträge wurde Historie zusammengetragen und wurden Erinnerungen gesichert. Gestaltete sich das Vorhaben anfangs noch etwas zäh, nahm es mit der Zeit an Fahrt auf und mündete schließlich in der Veröffentlichung einer neuen Chronik im Selbstverlag. Interessierte können nun das Zeitgeschehen in und um das Dorf Rohrlack wieder nachvollziehen.

Der Rohrlacker Wald

Das Waldprojekt wurde ursprünglich von Heinz Marthe initiiert. Am 27.06.2007 entstand auf seine Anregung im Rohrlackkreis die erste Diskussion um die aktive Schaffung eines Waldes. Rohrlack und seine Umgebung weisen einen akuten Mangel an Bäumen auf, der historisch gewachsen ist. Dem damals zuständigen Revierförster Linke kam der Wunsch zu Ohren und er engagierte sich. Es war ein langer Prozess, der Durchhaltevermögen und Einsatzbereitschaft erforderte.

Im Frühjahr 2011 wurde dann durch die Treuhandnachfolgerin BVVG GmbH das Flurstück 134 zum Verkauf ausgeschrieben und durch den Verein am 18. Mai 2011 käuflich erworben. Nach mehrmaligen Anläufen gelang es auch, von der Gemeinde Temnitztal die innen liegenden Flurstücke 132 und 133 zu erwerben. Am 26.02.2014 erhielten wir die Nachricht, dass die Ausgleichspflanzung zustande kommt. Anfang April begannen die Pflanzungen. Im Mai 2014 konnten wir den Rohrlacker Wald realisieren. Auch hier wurde der Kulturverein von Herrn Linke unterstützt. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass der Rohrlacker Wald aus dem Bedarf einer Ausgleichspflanzung kostengünstig entstehen konnte. Vorher wurde über Bodenproben ermittelt, welche Baumarten am vielversprechendsten gepflanzt werden sollten.

Auf 3,12 ha wurden von der Baumschule Schrader…

  • 7.550 Stieleichen,
  • 1.170 Hainbuchen,
  • 1.120 Vogelkirschen,
  • 1.200 Bergahorne,
  • 1.200 Winterlinden,
  • und 400 Flatterulmen

gepflanzt.

Für die Gestaltung des Waldrandes wurden zusätzlich noch 1.600 Sträucher gepflanzt:

  • 250 Pfaffenhütchen
  • 250 Weißdorne
  • 250 Weinrosen
  • 250 Wildäpfel
  • 250 Schwarze Holunder
  • 250 Wildbirnen
  • 100 Gemeine Schneebälle

Lichtungen, auf denen Rotwild äsen kann, wurden mit eingeplant. Am 23. Mai 2014 war die Einweihungsfeier. Die Erweiterung des Waldes ist eines unserer Zukunftsprojekte.

Kirchturmspitze

Bis zum Jahr 1988 besaß die Rohrlacker Kirche eine herrliche, 19 Meter hohe hölzerne und mit Schiefer gedeckte Turmspitze. Durch die oberen Fenster des insgesamt 40 Meter hohen Kirchturms konnte man Rohrlacks Flur vorzüglich überblicken. Zu Beginn des Jahres 1988 wurde aufgrund eines baulichen Gutachtens der Abriss dieser schönen Kirchturmspitze angeordnet, da die vier kleinen Spitzen, welche die große Turmspitze umgaben, sich gelockert hatten.

Außerdem benötigte die damalige Kirchenbaubrigade des Kirchenkreises wohl Material zur Wiederherrichtung der reparaturbedürftigen Wildberger Nachbarkirche… Vor den Augen der Rohrlacker und ihrer drei Kirchenältesten wurde die schöne Kirchturmspitze also eines Morgens abgerissen und so dilettantisch, dass sie in das Dach des Kirchenschiffes fiel, dieses zerschlug und das gesamte Inventar, einschließlich Altar und Orgel unrettbar zerstörte.

Dass die Rohrlacker Kirche nicht bis heute ihr Dasein als Ruine fristen muss, ist maßgeblich dem Einsatz von Hans Joachim Schulz zu verdanken, der sich der Wiederherrichtung der Kirche viele Jahre widmete und für seine Leistung mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Jedoch konnte die schöne Spitze des Kirchturms selber bisher nicht wieder hergestellt werden, da die finanziellen Mittel einfach nicht vorhanden waren. Unter der Führung des Architekten Eckhard Feddersen, selber auch tragendes Mitglied unseres Vereines, begannen wir im Jahr 2000 Spenden für die Errichtung einer neuen Kirchturmspitze zu sammeln. Sehr schnell stellte sich heraus, dass die Wiederherstellung der ursprünglichen Spitze den Kostenrahmen komplett sprengen würde. So entwickelte Eckhard Feddersen einen bahnbrechenden Entwurf für eine neue, moderne und trotzdem kostengünstigere Variante, in Höhe und Gestalt an der alten Turmspitze orientiert. Viele Jahre gingen ins Land, in denen Spenden gesammelt und zahlreiche Gespräche mit den Vertretern der Kirche geführt wurden. Leider mussten wir das Vorhaben im Jahr 2018 vorerst einstellen, da die bürokratischen Hürden bislang nicht überwunden werden konnten und unsere Kräfte erst einmal erschöpft waren. Nach wie vor glauben wir, dass die von Herrn Feddersen entworfene Variante einer neuen Kirchtumspitze der Rohrlacker Kirche eine starke und weithin tragende Bedeutung verleihen und ihre verlorene Schönheit nicht nur neu erstrahlen lassen, sondern weit über die Grenzen Rohrlacks und der Region hinaus Menschen berühren würde. So hoffen wir, dass es eines Tages vielleicht doch die Möglichkeit geben wird, dieses Projekt unter anderen Voraussetzungen neu anzugehen und erfolgreich umzusetzen.

Vereinshaus

Mit der Auflösung der Rohrlacker Feuerwehr und dem Verkauf des Feuerwehrhauses in private Hand erlosch der Lebens- und Veranstaltungsmittelpunkt in dem kleinen Dorf Rohrlack. Es war ein Notfall. Da das Projekt Kirchturmspitze vorerst als gescheitert betrachtet werden musste, stand die Frage nach der Verwendung der bereits gesammelten Spendengelder im Raum. Im Jahr 2019 und zwar genau am 6. August,bot sich uns durch die Unterstützung des Architekten Eckhard Feddersen die Möglichkeit zum Erwerb und Bau eines Vereinshauses. Mit den Spenden aus dem Kirchturmprojekt wurde in Absprache mit den Vereinsmitgliedern und nach Einverständnis der großzügigen Spender unser Vereinshaus gezielt in Rohrlack errichtet, um nicht nur uns eine Möglichkeit des Zusammenkommens zu bieten, sondern dem Dorf über seine eigentliche Funktion hinaus als soziale und interkulturelle Begegnungsstätte zu dienen.

Aus Kostengründen viel die Wahl auf ein kleines, aber funktionelles Holzhaus, mit dessen Errichtung sich nun die Möglichkeit bietet, endlich die geplante Zukunftswerkstatt „rohrlack 5.0“ umzusetzen, die Basis zahlreicher weiterer unserer Projekte sein wird.

Termine

Januar 2022 – Aufbau des Vereinshauses in Rohrlack 

Beiträge

Kontakt und Ansprechpartner

Gemeinnütziger Verein

Vereinsadresse:
Dorfstraße 4 a
D- 16845 Rohrlack

Mobil: 0179 56464645

E-Mail: kulturvereintemnitztal@web.de
Bürozeiten: 9:00–12:00 Uhr

Vorsitzende

Vorstandsvorsitzende Christiane Müller
stellvertretender Vorstand: Christian Mauritz
Schatzmeisterin: Annegret Koch

Links zu interessanten Webseiten

Winterfotos vom Gutspark auf brandenburgsehnsucht.wordpress.com