Schloss Vichel, 25. Mai 2024 – Im Rahmen des NATURA2000-Tags fand heute eine faszinierende Vogelwanderung statt, die von Bernd Ewert, einem erfahrenen Ornithologen des NABU Kreisverbands Neuruppin, geleitet wurde. Bereits um 6:00 Uhr morgens trafen sich 25 naturbegeisterte Teilnehmer vor den historischen Mauern des Schlosses Vichel, um sich auf eine akustische Reise durch die heimische Vogelwelt zu begeben.
Die Route: Vom Schloss durch den Park bis zum Luchdamm
Die Wanderung startete am malerischen Schloss Vichel, das eingebettet in einen weitläufigen Park liegt. Der Weg führte die Gruppe durch den Park, vorbei an einer beeindruckenden, über 100 Jahre alten Kastanie, die sich als Wolkenkratzer für Stare entpuppte. Weiter ging es entlang des Luchdamms, einem Feuchtgebiet, das zahlreichen Vogelarten einen idealen Lebensraum bietet.
Bernd Evert: Ein Kenner der Vogelstimmen
Bernd Evert, der zum ersten Mal in diesem Park unterwegs war, zeigte sich begeistert von der Vielfalt der Vogelarten und den optimalen Bedingungen. Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung erklärte er den Teilnehmern, dass nur die männlichen Vögel singen, um Weibchen anzulocken und ihr Revier zu markieren. Die weiblichen Vögel wählen dann ihren Partner anhand des Gesangs aus.
Evert führte die Gruppe sicher durch die Vielfalt der Vogelstimmen und gab detaillierte Informationen zu jeder gehörten Art. Dank seiner Expertise konnten die Teilnehmer die verschiedenen Vogelarten identifizieren und mehr über deren Lebensweise erfahren.
Beobachtete Vogelarten
Trotz des leichten Regens, der die Vögel besonders aktiv machte, konnten die Teilnehmer eine Vielzahl an Vogelarten hören und teilweise auch sehen:
Kuckuck: Bekannt für seinen markanten Ruf und sein parasitäres Brutverhalten.
Zaunkönig: Der kleinste Vogel Europas, dessen lauter Gesang in keinem Verhältnis zu seiner Größe steht.
Dorngrasmücke: Oft in Sträuchern und Hecken zu finden.
Ringeltaube: Die größte und häufigste Taubenart in Europa.
Kleiber: Ein geschickter Kletterer, der kopfüber an Baumstämmen hinabsteigen kann.
Nachtigall: Besonders im Park hinter dem Schloss Vichel zahlreich vertreten, bekannt für ihren melodischen Gesang.
Goldammer: Ihr Gesang erinnert an die Worte “Wie, wie, wie hab’ ich dich lieb”.
Sumpfrohrsänger: Ein typischer Bewohner von Feuchtgebieten.
Kohlmeise und Blaumeise: Beide häufige Besucher von Futterstellen.
Zilpzalp: Ein unscheinbarer Singvogel, der oft mit dem Fitis verwechselt wird.
Buchfink: Häufig zu hören und leicht an seinem zweisilbigen Gesang zu erkennen.
Dohle: Eine gesellige Krähenart, die gerne in Städten und auf Kirchtürmen nistet.
Schnabelkrähe: Ein weiterer Vertreter der Krähen, oft auf Feldern zu sehen.
Grauammer: In offenen Landschaften und oft auf Drahtzäunen sitzend zu finden.
Türkentaube: Auch als “Rätseltaube” bekannt, da ihr Ruf an das Lösen von Sudoku erinnert.
Zusätzlich konnten die Teilnehmer auch den Klang von Fröschen hören, die das Erlebnis in diesem Naturparadies abrundeten.
Ein Erlebnis für Jung und Alt
Nach der etwa zweistündigen Wanderung kehrten die Teilnehmer zum Schloss zurück, wo ein gemeinsames Frühstück auf sie wartete. In gemütlicher Atmosphäre konnten die Eindrücke des Morgens ausgetauscht und vertieft werden. Die Veranstaltung bot nicht nur Einsteigern, sondern auch erfahrenen Vogelbeobachtern eine wertvolle Gelegenheit, ihr Wissen zu erweitern und die Schönheit der Natur zu genießen.
Schloss Vichel: Ein historisches Juwel
Das Schloss Vichel selbst ist ein architektonisches Juwel, das auf eine lange Geschichte zurückblickt. Eingebettet in einen weitläufigen Park, bietet es nicht nur einen Rückzugsort für zahlreiche Vogelarten, sondern auch einen idyllischen Rahmen für Veranstaltungen wie diese Vogelwanderung.
Fazit
Die Vogelwanderung am Schloss Vichel war ein voller Erfolg und verdeutlichte die Wichtigkeit des Naturschutzes und der Pflege von Lebensräumen. Bernd Evert und der NABU Kreisverband Neuruppin leisteten mit ihrer Expertise und ihrem Engagement einen wertvollen Beitrag zur Umweltbildung und zum Erhalt der Artenvielfalt. Die Teilnehmer gingen mit vielen neuen Eindrücken und einem tieferen Verständnis für die heimische Vogelwelt nach Hause.
Ein solches Erlebnis zeigt, wie wichtig es ist, die Natur zu schützen und zu bewahren, damit auch zukünftige Generationen die Vielfalt und Schönheit der Vogelwelt erleben können.